Nachweis von Weideendoparasiten (Würmer, Kokzidien)

Die Weidehaltung bringt ein substanzielles Risiko für Infektionen mit Magen-Darm-Parasiten mit sich, die das Wohlbefinden und die Leistung der Tiere beeinträchtigen oder gar zum Tod führen können. Auch Wildwiederkäuer sind Wirte dieser Parasiten und tragen zu deren Verbreitung bei. Neben einem angepassten Weidemanagement kommen Entwurmungsmittel (Anthelminthika) zum Einsatz. Um diese gezielt und somit effizient anzuwenden sowie dem häufigen Auftreten resistenter Würmer entgegenzuwirken, empfiehlt sich die Identifikation befallener Tiere. Bei einer überschaubaren Herdengröße ohne Anzeichen und regelmäßigen Weidewechsel reichen regelmäßige Kotuntersuchungen ohne prophylaktische Wurmkur. Wurmbefall wird in Kotproben unter dem Mikroskop über das Aufspüren von Wurmeiern bestimmt. Anfänglich können Mischproben von Tiergruppen für die Einschätzung der Befall Intensität ausreichend sein.

Kokzidien sind einzellige Parasiten; eine Kokzidiose ist eine typische Jungtiererkrankung. Alttiere erkranken zwar aufgrund erworbener Immunität in der Regel nicht, können aber zur Verbreitung durch Ausscheiden der Dauerform der Parasiten beitragen. Ansteckungen mit Kokzidien passieren nicht nur auf Weiden (Weidekokzidiose), sondern unter bestimmten Gegebenheiten im Stall. Krankheitssymptome sind wässrige Durchfälle, die blutig sein können, verbunden mit Appetitlosigkeit, Schlaffheit, Austrocknung und Abmagerung. Schwere Verläufe führen in kurzer Zeit zum Tod der Lämmer. Eine frühe und gezielte Behandlung der Lämmer mit einem speziellen Präparat ist wirksam. Die Untersuchung erfolgt ebenfalls über Kotproben, wobei zu beachten ist, dass die Dauerformen phasenweise ausgeschieden werden. Zur Therapie sind Arzneimittel verfügbar.